Aquarell Kirche vor Bergsilhouette

Trauern - Lebensende und Begleitung

Porträt Mann mit Bart, Hemd und Anzugjacke
© Andreas Lucke

Pfarrer Michael Thoma

ist Beauftragter für Altenheimseelsorge in der Evangelisch - Lutherischen Kirche in Bayern. 

Kontaktmail: michael.thoma@elkb.de
Telefon: 0174 7850233

Auch die Trauerarbeit dementiell veränderter Menschen braucht eine besondere Aufmerksamkeit. Der Psalm 23 kann mich durch mein Leben tragen, bis zum Ende und darüber hinaus.

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Gabriele Kuss

Er kann helfen, Worte zu finden: Viele ältere Menschen haben neben Liedern auch diesen Psalm auswendig gelernt. Und trotz Demenz ist dieser Text oft präsent. Gerade am Ende des Lebens, wenn Worte schwerfallen, können Gebete und Lieder ein Trost sein: Menschen fangen wieder an zu reden beim Beten und Singen, sie werden ruhig und strahlen Zufriedenheit aus. So können alte christliche Texte beiden helfen: den Sterbenden und ihrem Besuch, die sich rückerinnern, Worte finden und nahe sein können, wenn sie zum Beispiel gemeinsam das Vaterunser beten.

Geborgen im sicheren Umfeld: Geschulte Pfleger:innen und Ärzt:innen stehen zur Seite und tragen Sorge für ein würdiges Leben in der letzten Lebensphase, gerade auch mit Demenz – und für einen Abschied ohne Schmerzen und Atemprobleme.

Glaube kann tragen: Wenn Sie darüber hinaus spirituelle Bedürfnisse haben und sich zum Beispiel eine Salbung oder die Abendmahlsfeier im Kreis der Familie wünschen, dann scheuen Sie sich nicht, auf Ihre Pfarrerin oder Ihren Pfarrer zuzugehen. Die Begleitung am Lebensende, gerade wenn die Belastung durch die demenzielle Veränderung groß ist, kann sehr intensiv sein. Glaube und spirituelle Erlebnisse können dennoch eine tiefe Verbundenheit bewirken, die alle bisherigen Barrieren durchbrechen, die die Erkrankung mit sich bringt. So kann wahr werden, was im Psalm gebetet wird: „Ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar“ – ich bin bei Gott geborgen.